Es stehen harte Entscheidungen an, in Meetings wird mit harten Bandagen gekämpft.
Sie als (starker) Mann, als Entscheider, stehen mittendrin und wollen nur eines: Eine Lösung, mit der alle leben können.
Sie wollen bloß keinen Streit. Sie wollen Harmonie.
Konflikte sind nicht Ihr Ding? Schon gar nicht, wenn Sie sich für eine Seite entscheiden sollen und damit in Ungnade der anderen Partei fallen könnten? Überhaupt sind Sie leicht zu beeinflussen. Sie hören jedem zu und schaffen es kaum, ein Stopp-Signal deutlich zu kommunizieren. Ihre Empathie steht Ihnen öfters mal im Weg, weil Sie „Ja“ sagen, wenn Sie „Nein“ meinen.
Im Fachjargon der Archetypen, den tief in uns verankerten Grundenergien, könnte man sagen: Ihr innerer „Liebhaber“ ist zu stark ausgeprägt.
Überzogenen Liebhaber-Archetypen fehlt die Distanz…
…zu Mitarbeitern, Kollegen und zu Menschen in Ihrem privaten Umfeld. Sich abzugrenzen fällt ihnen schwer. Im Extremfall neigen Führungskräfte mit einem zu stark ausgeprägten Liebhaber dazu, unangemessene Beziehungen zu einzelnen Kollegen, Kunden oder Lieferanten aufzubauen und z.B. zu freundschaftlich und offen über geschäftliche Themen zu sprechen. Durch den inneren Konflikt fühlen sie sich überfordert, ziehen sich zurück und werden von Ihren Gefühlen geradezu übermannt. Das als Mann zu zeigen, gilt oft als zu weich und sorgt für ein ständig schlechtes Gewissen.
Harte Entscheidungen sind nicht Ihr Ding
Eine zu starker Liebhaber als Führungspersönlichkeit verhindert, im richtigen Augenblick auch einmal harte Entscheidungen zu treffen und mit einem gewissen Realismus an Themen heran zu gehen, auch wenn Menschen im Umfeld „dagegen“ sind. Sie neigen zu opportunistischen Entscheidungen, die Sie am nächsten Tag bereuen. Alles im Dienste eine positiven Arbeitsatmosphäre und um Konflikte zu vermeiden. Nicht selten führt das zu Konflikten innerhalb des Teams, das sich im Buhlen um die Aufmerksamkeit des Liebhaber-Managers in Randthemen verstrickt und nicht mehr zielorientiert vorangeht.
Für den überaktiven Liebhaber in Ihnen ist das ein ermüdender Zustand.
Sie finden keinen Mittelweg und haben das Gefühl, sich als Manager zwischen allen Belangen zu zerreißen. Wird dann alles zu viel, reagieren Sie schon mal impulsiv und unsachlich.
Der Liebhaber-Archetyp im Mann ist ein wesentlicher Bestandteil für emotionale Balance.
Ist er unterrepräsentiert, führt er zu übertriebener Härte und Distanz. Ein Zuviel führt zu einer Sucht nach Anerkennung und Harmonie. In Balance allerdings sorgt er für eine tiefe Verbindung zur eigenen Lebensfreude (und Begeisterung).
Starke Liebhaber-Typen sind emotional ausgeglichen, bewusst und sorgen für herausragend gute Teamarbeit. Sie kümmern sich angemessen und wertschöpfend um die eigenen Belange und die ihrer Mitmenschen, ohne sich dabei selbst zu verlieren.