Viele Männer sind erfolgreich – aber nicht erfüllt. Sie funktionieren, bringen Leistung, erreichen Ziele. Doch wie oft fragen sie sich: Wie geht es mir eigentlich?
In dieser Folge spreche ich über einen entscheidenden Wendepunkt in meinem Leben. Ich hatte Erfolg, doch ich spürte nichts mehr. Freude, Leichtigkeit, Begeisterung? Fehlanzeige. Und ich weiß, dass es vielen Männern genauso geht. Wir haben gelernt, unsere Gefühle zu unterdrücken und einfach weiterzumachen. Aber auf Dauer hat das einen hohen Preis.
Männerarbeit hat mir geholfen, wieder Zugang zu mir selbst zu finden. Sie hat mir gezeigt, dass es mehr gibt als Leistung und Erfolg – nämlich echte innere Stärke und Klarheit. In dieser Episode teile ich meine Erfahrungen und lade dich ein, dir die entscheidende Frage zu stellen: Funktionierst du noch – oder lebst du schon?
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Transkript der ganzen Podcast-Folge 1:
00:00:00:13 – 00:00:02:16
Unbekannt
heute geht es um das Thema Männer Arbeit.
00:00:02:16 – 00:00:06:17
Unbekannt
Oder auch Warum mache ich eigentlich Männerarbeit?
00:00:11:10 – 00:00:12:03
Unbekannt
Und um
00:00:12:03 – 00:00:40:07
Unbekannt
es mal so salopp zu sagen Männerarbeit hat mir mein Leben gerettet. Ich weiß nicht, ob ich ohne Männerarbeit heute noch hier wär und ich weiß nicht, wie’s dir geht. Ähm, ich habe halt lange vor allem funktioniert und funktionieren heißt Leistung bringen. Funktionieren heißt Erfolge feiern. Funktionieren heißt Ziele erreichen. Was dabei zu kurz gekommen ist, war, wie es mir geht.
00:00:40:09 – 00:01:07:10
Unbekannt
Geht es mir gut, geht es mir schlecht. Oft wusste ich das gar nicht. Und ich frag dich mal ganz direkt Wie geht’s dir denn gerade? Also gut, okay, aber wie geht es dir wirklich? Und geht es dir wirklich gut? Oder geht es eigentlich gar nicht so gut und du gehst mal wieder drüber weg? So wie wir das gelernt haben?
00:01:07:12 – 00:01:35:19
Unbekannt
Ich zumindest habe das so gelernt. In meiner Jugend hieß es Indianerherz kennt keinen Schmerz. Oder wie es bei uns hieß Ein Bub weint nicht und ich habe früh gelernt, meine Gefühle wegzudrücken. Ich hätt die Prügel meines Vaters als Kind wahrscheinlich sonst emotional auch nicht überlebt. Und ich habe gelernt zu funktionieren. Ich habe eine Tugend draus gemacht Ich bin Verhandlungs coach geworden.
00:01:35:21 – 00:02:06:22
Unbekannt
Wenn mir ein Einkäufer ans Bein pinkelt, ist mir gerade egal. Freunde, die mich gut kennen, sagen, ich wäre wahrscheinlich auch ein guter Sanierer geworden. So kalt, gefühlskalt wie ich. Lange war. Aber ich weiß auch ich habe einen hohen Preis dafür bezahlt für dieses Funktionieren. Weil Gefühle wegdrücken heißt halt Gefühle wegdrücken. Und das bedeutet, wenn ich den Schmerz weg drücke, dann drück ich halt auch die Freude weg.
00:02:06:24 – 00:02:40:12
Unbekannt
Wenn ich die Angst weg drücke, dann drücke ich halt auch die Liebe weg. Und das schlimme daran ist, man macht halt dieses Band der Empfindungen einfach schmaler. Man spürt dann irgendwann gar nichts mehr. Also keinen Schmerz. Ja, cool. Aber halt auch keine Freude, keine Liebe. Und ich weiß, vielen meiner Klienten, meiner Kunden geht es ganz genauso. Ja, so im eins zu eins, beim Mittagessen oder so sind die oft sehr reflektiert.
00:02:40:12 – 00:03:07:03
Unbekannt
Da haben wir oft gute Gespräche, gute Beziehungen, gute Verbindung auch, Aber im Vorstandsmeeting oder in der harten Verhandlungen, da funktionieren die dann wieder. Ich habe Kunden, um. Bei dem, also im Meeting, wenn es dann nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, was bei ihm meistens heißt Es geht ihm nicht schnell genug. Ja, dann steht er irgendwann auf.
00:03:07:03 – 00:03:28:06
Unbekannt
Wir gucken uns dann immer schon alle an, weil wir genau wissen, was kommt. Ja, und dann geht er nach vorne und dann roboterte der wieder, wie wir sagen, Da exekutiert der, da spürt er nix mehr, da macht er sein Ding. Und da spürt er weder sich noch seine Mitarbeiter noch sonst irgendwas. Da geht es nur darum jetzt machen, machen los.
00:03:28:08 – 00:03:37:19
Unbekannt
Und ich weiß, er ist nicht glücklich damit. Ja, es geht ihm auch nicht gut dabei. Dann hinterher. Aber in dem Moment ist das halt das, was wir gelernt haben.
00:03:37:19 – 00:03:49:10
Unbekannt
Und sind wir mal ehrlich im Management? Ja, Ist für männliche Gefühle wie Wut, Ärger, Angst immer noch kein Platz.
00:03:49:15 – 00:04:13:12
Unbekannt
Also wir Manager, wir Führungskräfte sollen natürlich Gefühle zeigen und wir sollen nahbar sein und so was. Aber nur, solange sie sozialverträglich sind. Ja, und solange sie irgendwelchen Zielen dienen. Aber wenn es dann richtig mal auch zur Sache geht, dann macht es natürlich auch schnell vielen wieder Angst und dann wird es nicht gern gesehen. Und so sind wir erzogen, ja, funktionieren.
00:04:13:16 – 00:04:35:00
Unbekannt
Vorwärts, vorwärts, weiter, immer weiter. Wie Olli Kahn mal so schön gesagt hat. Du musst nur einmal mehr aufstehen, als du hinsetzt. Also diese Sprüche. Alles Bullshit aus meinen Augen, sondern am Ende geht es darum, dass man sich selber spürt und was ändert.
00:04:35:09 – 00:05:01:07
Unbekannt
Ich habe eine schöne Geschichte. Vielleicht eine typische Männergeschichte an der Stelle. Kunde von mir hat Karriere gemacht. Zuerst im Vertrieb, dann anschließend der Geschäftsführer. Dafür ist er dann ins Ausland gegangen, da schon von Frau und Kind getrennt und wie es so war, ja erfolgsorientiert. Vorwärts, vorwärts hat er zum Ausgleich dann natürlich auch Sport gemacht und in seinem Fall Triathlon.
00:05:01:08 – 00:05:25:09
Unbekannt
Also damit auch richtig, auch in der Freizeit. Ja, was geht? Und eines Tages kam es dann, wie es kommen musste beim Training. Beim Fahrrad ist er vom Fahrrad gestürzt und hat sich die Schulter gebrochen und hatte den Arm im Gips in der Schlaufe. Und jetzt könnt ihr mal raten, wo er am nächsten Tag war. Logisch, Im Büro. Wo sonst?
00:05:25:14 – 00:05:47:15
Unbekannt
Im Meeting? Klar. Und da hatte er einen, wie ich das immer gerne nenne. Son. Hey, Shit. Moment, wo er irgendwie gesagt hat Hey, Shit, hier stimmt irgendwas nicht, Was mache ich hier? Also den Arm in Gips und sitz im Meeting. Irgendwie stimmt sein. Und vier, fünf Wochen später saßen wir beim Mittagessen zusammen. Da hat er mir das erzählt.
00:05:47:17 – 00:06:21:13
Unbekannt
Ähm, da hatte er schon gekündigt. Und ich glaube, es geht ja auch gar nicht darum, gleich zu kündigen oder er kann dramatische Konsequenzen zu ziehen, sondern letztendlich geht es darum, sich selber zu spüren, diese Momente zu kennen, zu nutzen und dann. Konsequenzen daraus zu ziehen und dann zu handeln und dann was zu verändern, sodass es einem selber, das es mir selber wieder gut geht.
00:06:21:15 – 00:06:47:07
Unbekannt
Und für mich war das die Männerarbeit. Ja oder für mich ist das die Männerarbeit. Ich habe seit vielen Jahren so eine Männerrunde, mit der ich mich alle sechs Wochen sehr regelmäßig treffe, seit Jahren jetzt schon Sonntagnachmittag. Und wir setzen uns einfach nur zusammen und stellen mal wirklich so die Frage Wie geht’s dir denn? Was ist denn passiert die letzten Wochen?
00:06:47:07 – 00:07:21:21
Unbekannt
Was? Was beschäftigt Dichten? Und jeder erzählt so seine Geschichte und wir geben kein Feedback da an der Stelle. Ja, wir geben keinen keine Empfehlungen oder Tipps oder was er mal dringend machen müsste oder so ein Quatsch, sondern wir hören zu und wir spiegeln, so nennen wir das, was bei uns ankommt, was da an emotionaler Qualität bei rüberkommt, was da den Unterschied macht, was da spürbar ist.
00:07:22:01 – 00:07:58:17
Unbekannt
Letzten Endes. Und diese, dieser Männerkreis, diese Männerrunde bringt und zwingt mich dazu, bringt mich dazu, alle sechs Wochen mal wirklich zu checken Wie geht es mir gerade? Was ist eigentlich los? Wie, wie, wo stehe ich denn gerade? Was beschäftigt mich? Was ist schwierig? Was ist schön? Was war cool? Was war doof? Um einfach mal auch zu lernen, fühlen zu lernen, sage ich jetzt mal ja, weil das ist ja der Ausweg aus dieser FunktionierenWelt.
00:07:58:19 – 00:08:32:22
Unbekannt
Ja, ich muss mich spüren. Ich muss lernen, mich zu fühlen. Ich muss lernen, mich wahrzunehmen. Vielleicht ein kurzer Exkurs. Ja, zwischen Gefühl und Emotion ist ja auch immer noch ein Unterschied. Ja, also Gefühl ist doch das, was im Körper ankommt. Emotionen ist so der hormongesteuerte Zustand, der dann diese Körperwahrnehmung ausmacht. Und mit der Körperwahrnehmung fängt es an. Also noch mal die Frage Wie geht es dir gerade so was Wie ist der Status?
00:08:32:24 – 00:08:58:17
Unbekannt
Und das kann man lernen, also kann man lernen. Müssen wir ja nicht. Wir haben es ja schon mal gelernt. Als Kind konnte man das ja super gut. Es geht ja eher darum, dass man es uns aberzogen hat, dass wir es irgendwann mal weggedrückt haben, weil es eine nötige Überlebensstrategie war oder weil es halt im sozialen Umfeld von den Eltern, den Lehrern, den Chefs so gewünscht war.
00:08:58:19 – 00:09:30:24
Unbekannt
Und dieses Fühlen lernen, das ist das, worum es geht. Und das ist das, worum es mir auch in meiner Männerarbeit geht dass wir das ist ein Aspekt davon, dass wir zusammenkommen unter Männern und eben gemeinsam Wege finden, uns selber zu spüren und da auch ein Feedback zu kriegen, wie das ankommt und ein Spiegel zu kriegen, wie das Ankommen und dann darin einfach besser zu werden.
00:09:31:01 – 00:10:00:13
Unbekannt
Und zum Glück hatte ich lange so diese Sehnsucht nach Liebe, diese Sehnsucht nach Verbindung. Das war so was, was ich lange nicht nicht kannte. Und ja, durch die Arbeit mit den Männern natürlich durch die Therapie, die ich gemacht habe und all die Dinge dazu ein andermal vielleicht mehr, habe ich das gelernt. Und inzwischen kann ich sagen Ja, ich weiß, wie sich Liebe anfühlt.
00:10:00:13 – 00:10:35:16
Unbekannt
Ich weiß, wie sich Freude anfühlt. Ich weiß aber auch, wie sich Schmerz anfühlt und Trauer und diese Dinge. Und das gehört zum Leben. Und ich finde, das ist das, was Leben ausmacht. Ja, noch zum Schluss vielleicht noch eine extreme Geschichte von einem Freund von mir Auch wir haben letztes Jahr die Frau dieses guten Freundes mit 41 viel zu früh beerdigt und.
00:10:35:18 – 00:11:03:11
Unbekannt
Dieser Freund hat mir kurz danach erzählt, dass er manchmal wirklich am Schreibtisch sitzt und schreit vor Wut und vor Ärger. Und weil sie weg ist und vor Schmerz, Weil sie weg ist und und weil sie fehlt. Und am gleichen Abend geht er dann tanzen, weil das Leben geht ja weiter. Also für ihn geht das Leben weiter und dann, wenn er tanzt, hat er eine unbändige Freude, das erlebt und freut sich.
00:11:03:11 – 00:11:33:08
Unbekannt
Das erlebt. Und dann ist es so die Frage Darf er das eigentlich ja, aber ich finde, das ist das, was es ausmacht. Ja, das ist doch Leben in seiner ganzen Breite, in seiner ganzen Fülle, vom unendlichen Schmerz bis zur großen Freude. Darum geht’s. Und darum geht es mir in der Männerarbeit, dass wir Männer uns das wieder erschließen, dieses breite Spektrum an Emotionen.
00:11:33:13 – 00:11:37:19
Unbekannt
Denn das ist das, was Leben ausmacht.